Junior A, haben wir bei weitem zu wenig Jugendliche. Da möchte ich die Vereine bitten, wieder verstärkt den Fokus darauf zu legen. Wir brauchen hier einen entsprechenden Unterbau, um wieder den einen oder anderen aussichtsreichen Fahrer bis in die 500ccm-Klasse zu bringen. Der Weg dorthin ist steinig und anstrengend genug. Und viele werden ihn nicht bis zum Ende gehen, da andere Interessen im Leben dazukommen. Deshalb ist es umso besser, je mehr Jugendliche in den Juniorklassen aktiv sind. Was machen die anderen besser ? Auch wenn wir uns nicht mit dem Sport in Polen vergleich können, so kann man sich doch das eine oder andere abschauen. Ich glaube nicht, daß die anderen grundsätzlich alles besser machen, aber man kann immer dazulernen. Der Sport entwickelt sich immer weiter, und dieser Entwicklung müssen wir als Veranstalter, Vereine, Fahrer und Sportwarte auch folgen. Auch die Erwartungshaltung der Zuschauer hat sich geändert. Alles ist schnelllebiger geworden. Man will eine gute, kurzweilige Show geboten bekommen, hat aber am gleichen Tag auch noch andere Dinge vor. Darauf müssen wir uns organisatorisch einstellen. Am Ende ist aber einer der hauptsächlich limitierenden Faktoren das zur Verfügung stehende Geld. Wenn ich an 5- bis 6-stellige Sponsorengelder kommen möchte, dann muß ich der Firma auch etwas bieten können. Und das läuft eben nur über TV-Übertragungen. Leider gibt es dazu in der deutschen Medienlandschaft kein überregionales Interesse. Das sieht man ja alleine schon daran, daß es keinen TV-Sender in Deutschland gibt, der an den Übertragungsrechten zum Speedway Grand Prix interessiert ist. Wie gefallen Dir die Rennen und das „Drumherum“ in Landshut ? Ich kenne die Rennen in Landshut nun seit ca. 40 Jahren. Was mir besonders gefällt, ist der Weg, den man in den letzten Jahren beschritten hat, speziell die Umgestaltungen im Stadion und die Intensivierung der Vermarktung. Ich denke, daß hier sehr gute Arbeit im Sinne der Weiterentwicklung gemacht wurde. Und dennoch ist es immer noch eine familiäre Atmosphäre bei jeder Veranstaltung, die für sich aber auf einem sehr hohen organisatorischen Level und mit viel Arbeit im Hintergrund durchgeführt wird. Für dieses Engagement kann man sich nur bedanken. Wo siehst Du den ACL in den nächsten drei bis fünf Jahren ? Ich sehe den ACL in den nächsten Jahren weiterhin als festen Bestandteil des deutschen, aber auch internationalen Bahnsports im Hinblick auf Jugendförderung und Ausrichtung nationaler und internationaler hochwertiger Prädikatsveranstaltungen. Was war Dein „exotischster“ Einsatz – entweder im Hinblick auf die Örtlichkeit, die Bedingungen oder aus anderen Gründen ? „Exotische“ Einsätze gab es mehrere: mein erster internationaler Einsatz war in Rußland, und der Veranstaltungstag fiel auf den nationalen Feiertag des Kriegsendes (8. Mai). Es war für mich persönlich ein sehr bedrückendes Gefühl. Ebenso erwähnenswert ist mit Sicherheit der Einsatz zum Eisspeedway in Ylitornio, nur ein paar Kilometer südlich des Polarkreises. Bei Außentemperaturen von -32 °C und einem Zeitfenster für 30
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwMjI=