ein konfrontiert und kenne diese sehr gut. Seit wann bist Du als Funktionär imSpeedway aktiv, und wie kam es dazu ? Eigentlich wurde mir der Bahnsport in die Wiege gelegt, und ich war im Alter von 6 Monaten zum ersten Mal auf der Rennbahn in Plattling. Grund dafür war, daß mein Vater bereits seit den 1960er Jahren in meinem Heimatverein, dem MSC Plattling, maßgeblich in die Organisation unseres Sandbahnrennens involviert war. Und das auch bis heute noch ist. Zugleich war meine Großmutter bis ins hohe Alter Schatzmeisterin im MSC Plattling und mein Großvater, der leider lange vor meiner Geburt verstorben ist, war Gründungsmitglied des MSC Plattling im Jahr 1928. Kurzum, ich bin mit Bahnsport aufgewachsen, hab als Kind zuhause Ausschreibungen zusammengeheftet und Nennungen abgestempelt und war später natürlich auch mit bei den Veranstaltungen, bei denen mein Vater als Schiedsrichter eingeteilt war. Und so kam es auch dazu, daß ich mich vor über 20 Jahren zum DMSB-Rennleiter-Seminar angemeldet habe. Und dann ging es irgendwie immer weiter. Ich denke, wer einmal mit dem Bahnsport-Virus infiziert wurde, der kommt auch nicht mehr davon weg. Gibt es auch eine eigene Vergangenheit als Aktiver ? Nein, die gibt es nicht. Die Frage hat sich mir aber irgendwie auch niemals gestellt. Ich habe den Sport auf der organisatorischen Seite kennengelernt und nie das Verlangen verspürt, auch direkt auf der Bahn aktiv zu sein. Mit Schule und Studium fehlte dazu auch die Zeit und das notwendige Geld. Wie beurteilst Du den Speedwaysport in Deutschland ? Uns muß grundsätzlich klar sein, daß wir mit Speedway in Deutschland eine Randsportart sind. Dafür gibt es vielerlei Gründe, und leider liegt es auch nicht in unserer Macht, dies zu ändern. Vor diesem Hintergrund sehe ich den Speedway-Sport in Deutschland zwar als klein, aber fein und ehrlich. Ergebnisse auf internationaler Ebene zeigen, daß wir auf hohem sportlichen Niveau durchaus mithalten können. Uns mit der derzeitigen Speedway-Nation Polen zu vergleichen, ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll, da wir hier grundsätzliche strukturelle Unterschiede haben. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Sport in Deutschland komplett ehrenamtlich in den Vereinen organisiert wird. Und welcher Verein in Deutschland hätte die Möglichkeit, jedes zweite Wochenende eine Veranstaltung durchzuführen? In Summe mehr als 10, 15 oder 20 Veranstaltungen im Jahr? Das würde alleine schon an den behördlichen Genehmigungen scheitern, ganz zu schweigen von der Verfügbarkeit der notwendigen Helfer in den Vereinen. Mir ist durchaus bewusst, daß viele von Bedingungen wie in Polen träumen. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Es gibt nicht nur Fahrer wie Dudek, Zmarzlik und Janowski, sondern auch viele, die dem extremen Konkurrenzkampf nicht standhalten konnten und auf ihrem Weg scheiterten. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Dem sollte man sich bei solchen Vergleichen immer bewusst sein. Und wie sieht es mit der Nachwuchssituation aus ? Die war durchaus schon mal besser. Vor allem in den Junior-Klassen, speziell in der 28
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